Am 1. Oktober 1981 wurde Gottfried Forck (1923–1996) Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg/Bereich Ost. Der Ruf, zwischen allen Fronten zu stehen, immer wieder zu vermitteln,
sich nicht bedingungslos nur einer Seite zuzuwenden, folgte ihm von da an bis zu seinem Lebensende. Er wurde zur Vertrauensperson in zahlreichen Konflikten – aber auch zur Zielscheibe der Kritik.
Christsein bedeutete für Forck, sich in Kontroversen mit der Welt zu begeben. Dort, wo die SED in ihrer Propaganda die Erfolge des Sozialismus feierte und damit blind für die Wirklichkeit war –
genau dort war für Forck der Ort, die Repressionen, Diskriminierungen und Verfolgungen öffentlich zu benennen.
Christian Sachse, promovierter Theologe, geboren 1954 in Halle/Saale, bis 1990 Pfarrer in der DDR, Mitbegründer des oppositionellen Netzwerkes Arbeitskreis Solidarische Kirche, seit 1990
promovierter Politikwissenschaftler und Publizist in Berlin, Veröffentlichungen zur DDR-Opposition, Wehrerziehung, Kirchenpolitik und zum Wirken Robert Havemanns. Zurzeit Mitarbeiter der
Robert-Havemann-Gesellschaft.
Informativ und anregend berichtet Christian Sachse über das Leben des ostdeutschen Bischofs, der die Aufgabe seiner Kirche darin sah, ihre Stimme gegen das SED-Regime zu erheben.
Wichern-Verlag
230 Seiten, einige Abbildungen, Dokumentenanhang, kartoniert
Euro 24,80; sFr 43,60; Euro (A) 25,50
ISBN 978-3-88981-268-4