Die Stasi ist mit der DDR untergegangen, ihre Rolle im deutschen und internationalen Ter-rorismus ist jedoch immer noch nicht vollständig aufgeklärt. Die Terrorismusforscherin Regine Igel enthüllt in ihrem neuen Buch „Terrorismuslügen“ anhand bislang un-beachteter Stasi-Akten, wie die Destabilisierung des Westens betrieben wurde. Sie weist nach, dass es entgegen der Legende einer nur gelegentlichen Hilfestellung eine massive Un-terstützung und Steuerung des deutschen und internationalen Terrorismus durch die Stasi gab. „Terrorismuslügen“  führt dem Leser vor Augen, wie eng der Ostberliner Geheim-dienst mit Links- und Rechtsterroristen sowie internationalen Terrorgruppen kooperierte.

Auch über 20 Jahre nach dem Mauerfall bleibt es schwierig, ein lückenloses Bild von den Aktivitäten der Geheimdienste im Kalten Krieg zu zeichnen. In „Terrorismuslügen“ sucht die Terrorismusforscherin Regine Igel Aufklärung und bietet durch gründliche Aktenrecherche zur Abteilung XXII („Terrorabwehr“) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) neue brisante Ergebnisse. Regine Igel zeigt, dass die Unterstützung des Terrorismus durch die Stasi schon früh begann und durch alle terroristischen Lager führte. Igels Recherchen beginnen bei Ulrike Meinhof und Horst Mahler und deren Nähe zum MfS, gehen über zur Unterstützung rechtsextremer Terroristen wie Odfried Hepp und Udo Albrecht und zeigen, wie die DDR zum Standort paramilitärischer Ausbildung und Knotenpunkt für den weltweiten Terrorismus wurde. Verschiedene terroristische Organisationen genossen nachweislich bis zum Ende der DDR finanzielle und logistische Unterstützung. Und trotz offizieller Verurteilung des Terrorismus verfolgte der Ostblock das Ziel, die BRD über terroristische Anschläge zu destabilisieren. Ein wichtiges Plädoyer für die Aufklärung in Zeiten des wiedererstarkenden Terrors.