Ein historischer Rundgang
Die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-Lichtenberg war bis 1989 ein geheimnisumwitterter Ort. Wer die Frankfurter Allee stadtauswärts fuhr, passierte noch vor der
Lichtenberger Brücke den knapp zwei Quadratkilometer großen Ministerialkomplex, der den Willen der SED zur Durchsetzung ihres Herrschaftsanspruches symbolisierte. Mit dem ab 1950 forcierten
Ausbau der Stasi-Zentrale entstand eine hermetisch abgeriegelte und misstrauisch bewachte Sperrzone mitten in einem vor dem gewöhnlichen Wohngebiet – eine Stadt innerhalb der Stadt, in der bis zu
7000 MfS-Mitarbeiter tätig waren. Christian Halbrocks historischer Rundgang führt nicht nur mit detaillierten Informationen und zahlreichen Abbildungen durch das übermächtige Bauensemble rund um
die Normannenstraße, sondern zeigt auch, wie sich das Stadtviertel und das Leben in den angrenzenden Straßenzügen zwischen 1950 bis 1989 veränderten und welche »Anwohneraktivitäten« vor allem das
Misstrauen des Staatssicherheitsdienstes hervorriefen.