Der Autor, Günter Heinisch aus Meißen, wurde 1950 von einem sowjetischen Militärtribunal in Dresden am Münchner Platz wegen angeblicher Spionage zu 25 Jahren Haft verurteilt. Nach einer Amnestie kam er 1956 frei, siedelte anschließend in die Bundesrepublik über und wurde in den 90er Jahren durch die russische Militärhauptstaatsanwaltschaft rehabilitiert. In seinen Erinnerungen beleuchtet Heinisch ein weitgehend unbekanntes Kapitel politischer Haft in den Anfangsjahren der DDR, die verzweifelten Selbstbehauptungsbemühungen der Häftlinge gegen die Grausamkeiten und Widrigkeiten des DDR-Strafvollzugs in der Strafvollzugsanstalt Bautzen I, dem so genannten Gelben Elend. Welche Bedeutung in diesem Überlebenskampf dabei der Solidarität Gleichgesinnter, Musik, Literatur und Lyrik, Glaube und Hoffnung zukamen, wird exemplarisch an diesem Schicksal nachvollziehbar. Neben einer Einführung in die politische Verfolgung der Nachkriegszeit enthält der Band eine Vielzahl von Haftgedichten und Dokumenten sowie eine Auswahlbibliographie.
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten
Band/Heftnr.: "Lebenszeugnisse-Leidenswege" Heft 10
Verfasser: Günter Heinisch
Erscheinungsjahr: 2000
ISBN: 978-3-9805527-9-0
Preis: 5,50