Mit 16 Jahren gerät der schüchterne Junge Richard in die Fänge der Stasi und wird von einem sowjetischen Militärgericht zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt. Der Grund: ein verunziertes
Leninbild, ein Dummejungenstreich.
Seine neue Heimat ist das „Gelbe Elend“ in Bautzen und später der „Rote Ochse“ in Halle. Hier hat er einen Tagesablauf wie ein Krimineller. Alle Gnadengesuche der Eltern an die DDR-Justiz und die
Regierung bleiben unbeantwortet.
Schließlich entlassen, gelingt es Richard, sich durch Ausbildung und Fleiß für höhere Aufgaben im Beruf zu qualifizieren und die geraubte Jugend nachzuholen.
Horst Böttge berichtet vom Leben seines Bruders, der es in leitender Position trotz Engpässen und Fehlplanungen und mit der Stasi im Genick schaffte, mit Zivilcourage zu agieren, und der für
seine Arbeit höchste Auszeichnungen erhielt.
Ein Buch über eine außergewöhnliche Karriere in der von Mangel und Misstrauen dominierten sozialistischen DDR-Wirtschaft.
Über den Autor
Dr. Horst Böttge, geb. 1936, Studium Verkehrshochschule Dresden, Fernmelde- und Hochfrequenztechnik, 1965 TU München, wirtschaftswissenschaftliches Aufbaustudium und Promotion am Institut für Ergonomie. 1960–1965 Institut für Halbleitertechnik Teltow und Standard Elektrik Lorenz Stuttgart. 1970–2000 Mitarbeit im Forschungs- und Entwicklungssektor „Automation im Zahlungsverkehr“ der Firma Giesecke & Devrient (G&D), einer ehemaligen Leipziger Firma, in München. Er lebt heute in Geretsried.