Als sich 1946 die SED-Betriebsgruppe gründete, hatte sie ein Ziel: Die Führung an der traditionsreichen Bergakademie Freiberg zu übernehmen. Doch die Partei brauchte mehr als 20 Jahre, bis sie unangefochten an der Spitze der Hochschule stand. Und auch danach blieb die Herrschaft der SED von Spannungen geprägt. Mächtig wie nie, kämpfte die Parteiorganisation zugleich mit internen Problemen. Professoren und Studierende wiederum scheuten sich nicht, Missstände zu kritisieren – in den Grenzen des Systems. Aus ihren eingeübten Rollen traten sie erst im Herbst 1989 heraus und stürzten damit die SED an der Bergakademie Freiberg. Das Buch von Bertram Triebel beleuchtet erstmals die Geschichte einer SED-Parteiorganisation an einer Universität von ihren Anfängen in der Nachkriegszeit bis zum Ende in der Revolution 1989.
Dieser Band eröffnet die Reihe „Freiberger Forschungen zur Wissenschafts- und Technikgeschichte“, die aus Anlass des 250. Gründungsjubiläums der TU Bergakademie Freiberg im Jahr 2015 geschaffen wurde und von Helmuth Albrecht herausgegeben wird.
Über den Autor
Bertram Triebel, geboren 1982, ist Historiker und lebt in Frankfurt am Main. Er studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Politikwissenschaft und Journalistik an den Universitäten Leipzig und Nancy II. Seine Promotion absolvierte er im Rahmen des Graduiertenkollegs "Geschichte der Bergakademie Freiberg im 20. Jahrhundert" am Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte (IWTG) der TU Bergakademie Freiberg. Im Anschluss daran arbeitete er als wissenschaftlicher Volontär im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.