Was ist aus den etwa 200.000 politischen Gefangenen der DDR geworden? Sibylle Plogstedt hat 25 von ihnen aufgesucht und festgestellt, dass die Helden und Heldinnen von einst heute in Armut leben. In der DDR haben sie Berufsverbot, Haft und psychische Folter in Kauf genommen. Gegenwärtig muss fast die Hälfte von ihnen mit weniger als 1.000 Euro im Monat auskommen, Frauen sogar mit noch weniger. Etwa 13 Prozent der politischen Häftlinge beziehen Hartz IV. Obendrein sind sie belastet durch psychische Traumata bis hin zu Suizidversuchen. Dies zeigt die Essener Studie an 802 Häftlingen. Das Ergebnis der friedlichen Revolution hätten sich die Vorkämpfer der deutschen Einheit anders vorgestellt. Nach 1989 fehlte ihnen die Kraft, ihre Vorstellungen umzusetzen. Plogstedts Fazit: Die Armut der Häftlinge ist eine Traumafolge.
Psychosozial Verlag
ca. 472 Seiten, Broschiert, Format: 148 x 210 mm
Erschienen im September 2010
ISBN-13: 9783837920949, Bestell-Nr.: 2094
Zur Autorin
Frau Dr. Sibylle Plogstedt war von 1969 bis 1971 in politischer Haft in Prag wegen Unterstützung einer Vorläuferorganisation der Charta 77. Beruflich begann ihr Werdegang als Osteuropa-Soziologin. Sie war 1976 Begründerin und Mitherausgeberin der »Berliner Frauenzeitung Courage« und ab 1986 Redakteurin des »Vorwärts« in Bonn. Sie ist freie Filmemacherin, Autorin und Soziologin.
Webseite: http://www.sibylle-plogstedt.de
Artikel zum Buch
Das Schicksal von politischen Häftlingen der DDR
dradio.de, 23.9.2010
Artikel zum Buch
Das Schicksal von politischen Häftlingen der DDR nach der Wiedervereinigung
Was ist aus den etwa 200.000 politischen Gefangenen der DDR geworden? Sibylle Plogstedt hat 25 von ihnen aufgesucht und festgestellt, dass die Helden und Heldinnen von einst heute in Armut leben. In der DDR haben sie Berufsverbot, Haft und psychische Folter erlebt. Heute lebt fast die Hälfte der ehemals politisch Verfolgten mit weniger als 1.000 Euro im Monat. Plogstedts Fazit: Die Armut ist eine Traumafolge.
Buchvorstellung und Podiumsgespräch in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Begrüßung Dr. Michaela Kuhnhenne, Hans Böckler Stiftung (01:22 min)
Einführung Gunther Beggenau, Hans Böckler Stiftung (04:03 min)
Einführung Christian Flierl, Psychosozial-Verlag (02:15 min)
Buchvorstellung der Autorin Dr. Sibylle Plogstedt (28:13 min)
Podiumsdiskussion Angelika Hartmann, Berlin • Dr. Sibylle Plogstedt, Bonn • Wolfgang Stiehl, Magdeburg • Gabriele Stötzer, Erfurt (01:16:20min)