Deutsche Einheit 1990 - fünf kritische Beiträge des Nobelpreisträgers für Literatur.
Günter Grass hat sich immer als Verfassungspatriot begriffen. Die leichte Liebe zu ewigen Werten, die auch »national« heißen und sowieso schnell die Fahne wechseln, das ganze dröhnend aufgeblähte Vaterland waren und sind ihm fremd und viel zu dürftig. Sein Patriotismus stützt sich auf die beste Verfassung, die es in Deutschland je gegeben hat: das Grundgesetz.
Mit der Einheit 1990 wurde es verletzt. Davon handeln die in diesem Buch gesammelten Reden eines »vaterlandslosen Gesellen«: im Februar des Einheitsjahres in der Evangelischen Akademie Tutzing gehalten oder im Oktober im Reichstag in Berlin vor den Fraktionen der Grünen und Bündnis 90.
Inhalt:
- Kurze Rede eines vaterlandslosen Gesellen
- Der Zug ist abgefahren - aber wohin?
- Einige Ausblicke vom Platz der Angeschmierten
- Bericht aus Altdöbern
- Ein Schnäppchen namens DDR
Über den Autor
Günter Grass wurde am 16. Oktober 1927 in Danzig geboren, absolvierte nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft eine Steinmetzlehre, studierte Grafik und Bildhauerei in Düsseldorf und Berlin.
1956 erschien der erste Gedichtband mit Zeichnungen, 1959 der erste Roman, Die Blechtrommel. 1999 wurde Günter Grass der Nobelpreis für Literatur verliehen. Günter Grass lebt in der Nähe von
Lübeck. Sein gesamtes literarisches Werk ist auch bei dtv erschienen.