Eigentlich ist Jörg Berger gerade dabei, in der DDR als Fußballtrainer Karriere zu machen. Da entschließt er sich 1979 zu einer waghalsigen Flucht in die Bundesrepublik. Warum er dem Arbeiter-und-Bauern-Staat den Rücken gekehrt hat, mit welchen Schwierigkeiten er im Westen kämpfen musste und wie ihn sein altes Leben weiter verfolgte – davon erzählt er in diesem Buch. Offen und ohne Bitterkeit, lebendig und voller Anekdoten.
Jedem, der sich im deutschen Fußball etwas auskennt, ist der Name Jörg Berger ein Begriff. Nach seiner Flucht aus der DDR im März 1979 wurde er nach Überwindung der ersten Anlaufprobleme zu einer der prominentesten Figuren der Fußball-Bundesliga. Als Fußballlehrer mit rund zwanzig Trainerstationen im In- und Ausland war er der Spezialist für aussichtslose Fälle: der «Feuerwehrmann» für Vereine, die fast hoffnungslos in der Abstiegszone festhingen, wie einst Schalke 04 und Eintracht Frankfurt – und die dank Bergers Motivationskünsten den Klassenerhalt doch noch wie durch eine Wunder schafften. Berger erzählt in seiner Autobiographie Meine zwei Halbzeiten lebendig und ohne Bitterkeit, präzise und anekdotenreich. Und er spart auch das Drama der «Verlängerung» nicht aus, um im Fußballjargon zu bleiben: Wenige Stunden vor dem Spiel seines Vereins Alemannia Aachen gegen Union Berlin am 8. November 2002 konfrontierte ihn sein Arzt mit der Diagnose Darmkrebs. Aussicht: ungewiss. Am 24. Juni 2010 ist Jörg Berger im Kreis seiner Familie in Duisburg gestorben. «Der deutsche Fußball verliert in Jörg Berger einen großartigen Menschen und Fußballlehrer.» (DFB-Präsident Theo Zwanziger)
Über den Autor
Jörg Berger, geboren 1944 in Gotenhafen (Gdingen), spielte als Fußballer in der DDR-Oberliga und trainierte später unter anderem die Juniorennationalmannschaft seines Landes. Nach der Flucht in den Westen betreute er mehr als ein Dutzend Vereine und machte sich insbesondere als "Retter" vor dem Abstieg einen Namen. Auslandsengagements führten ihn in die Schweiz und die Türkei. Zuletzt arbeitete er als Experte für das Fernsehen. Er starb am 23. Juni 2010.
Pressestimmen
«Aufwühlend und emotionsgeladen.» Badische Zeitung
«Ein herausragendes Buch, weil es Zeitgeschichte in einer persönlichen Biographie zu fassen vermag.» (NZZ am Sonntag)
Schullematiker, www.youtube.com