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Geschichte, die nicht aufgezeichnet wird, verschwindet aus dem Gedächtnis der Menschen

Das Leben der Bewohner im 500m-Schutzstreifen der DDR war nicht nur für die Bürger der Bundesrepublik ein „Unbekanntes Land“, sondern auch für die Bürger des eigenen Staates im Inland, außer einigen Verwandten, welche maximal vier Mal im Jahr bei Wohlverhalten Passierscheine erhielten. Die Medien der DDR blendeten die Realität im Grenzgebiet komplett aus und hatten nur Propaganda-Beiträge im Programm. Die Grenzbefestigungen bezeichneten sie nur als „Antifaschistischen Schutzwall“, obwohl sie nur zur Verhinderung von Fluchten der eigenen Bürger dienten.

 

Für die Medien der Bundesrepublik entlang der innerdeutschen Grenze war alles was auf der anderen Seite passierte, ständiges Thema. Aber die Journalisten konnten nur von außen drauf schauen und ob alles was berichtet wurde, auch immer der Realität entsprach - unklar. Zum Beispiel wurden die Grenzsoldaten immer als „Vopos“ bezeichnet, aber sie waren keine Volkspolizisten, sondern wehrpflichtige Soldaten, meistens mit nur 18 Monaten Dienstzeit. Gerade zu diesen jungen Männern, welche erst kurz vor der Einberufung von ihrer Aufgabe erfuhren und davon meistens nicht begeistert waren, gibt es viele Fragen.

 

Wahlhausen war ein Dorf, welches direkt an dieser innerdeutschen Grenze lag – auch Standort einer Grenzkompanie - und unter diesen unseligen Zuständen mit hohem Einwohnerverlust und vielen Wohnhausabrissen gelitten hat. Der seit 1984 im Ort tätige Ortschronist Horst Zbierski – Jahrgang 1947 – hat fast sein ganzes Leben dort verbracht und ist damit ein echter Zeitzeuge der gesamten Entwicklung von einer halboffenen Demarkationslinie bis zu fast unüberwindlichen Grenzanlagen. Er hat in jahrzehntelanger Sammelarbeit, viele selbst aufgenommene Bilder – einige unter Gefahr des Entdeckt werden – und Zeitzeugenberichten aus diesem umfangreichen Material ein Buch erstellt. Es beinhaltet auf 196 Seiten insgesamt 428 Fotos – davon 170 farbig -, welche besser als Worte Zustände und das Leben der Bewohner im 500m-Schutzstreifen zeigen.

 

In diesem Werk wird auch die „wilde“ Nachkriegszeit mit Schmuggel nach Allendorf, die Schließung der Grenze 1952, die Probleme der Einwohner im alltäglichen Leben und vieles mehr geschildert. Auch eine Reihe von Fragen zu den hier eingesetzten Grenzsoldaten wird beantwortet. Wie haben sie gedacht? Welchem Druck mussten sie standhalten? Über 10.000 von ihnen in der gesamten DDR flüchteten während des Grenzdienstes in den Westen und manche begingen Selbstmorde. Wehrpflichtige, aber auch Führungskräfte berichten aus allen Zeitzonen von 1948 bis 1990. Im Eichsfeld lag eine große Anzahl von Dörfern ebenfalls im Grenzgebiet. So oder ähnlich hat sich auch dort das Leben wie in Wahlhausen abgespielt.


Erstauflage 2024 im Selbstverlag

Format: DIN A4

Fester Einband

196 Seiten mit 428 Bildern schwarz/weiß und farbig

Preis 25,- €

 

Vertrieb über den Autor Horst Zbierski, An der Heier 5, 37318 Wahlhausen. Email: horst.zbierski@wahlhausen.de und im Grenzmuseum "Schifflersgrund" Sickenberg.



Ergänzende Informationen zur Grenze in Wahlhausen



© Manfred Krellenberg, www.youtube.com


© Stefan Stadolka, www.youtube.com