Diskussion in der Friedrich-Ebert-Stiftung
Vor 30 Jahren gingen in der DDR die Menschen auf die Straße und forderten mutig Reformen ein. Wahl- und Meinungsfreiheit waren Ziele. Was wird daraus heute gemacht, was können wir Progressiven von 1989 lernen? Darüber wurde in der FES diskutiert!
bei facebook, 18.01.2019
(Alle Kundgebungsbeiträge bei Youtube)
tvbvideo
Unveröffentlichte Videointerviews aus der Zeit des demokratischen Umbruchs der DDR
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, 05.11.2012
Gefühle bei der Besetzung der Stasi-Zentrale 1989
Ansgar Müller gehörte zu den 30 Personen, die bei der Besetzung der Stasizentrale in Leipzig am 4. Dezember 1989 erstes Aktenmaterial in der Runden Ecke sicherten. Er beschreibt seine „irrealen“ Gefühle dabei
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Stasi gegen das Recht auf Stimmauszählung im Wahllokal 1989
Bei der Kommunalwahl am 7. Mai 1989 ist es oppositionellen Gruppen erstmals gelungen nachzuweisen, dass die ohnehin undemokratischen Wahlen auch noch gefälscht sind. Helmut Nitsche war Mitglied in einer dieser Gruppen (AG „Friedensdienst“). Er erzählt, wie er von zwei Staatssicherheitsleuten massiv daran gehindert wurde, zur Stimmenauszählung in seinem Wahllokal zu gehen
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Am 40. Jahrestag der DDR - Opposition eingesperrt in Pferdeställe
Am 7. Oktober 1989 feierte die SED den 40. Jahrestag der Gründung der DDR. In vielen Städten fanden mehr oder weniger spontane Demonstrationen statt. In Leipzig wurden Teile der Innenstadt eingekesselt und die Menschen verhaftet. Frank Schumaier kam mit einigen Freunden aus Naumburg nach Leipzig. Sie wurden auf dem Nikolaikirchhof festgenommen. Im Polizeigewahrsam in der Dimitroffstraße begannen die ersten Übergriffe der Polizei. Über 200 Menschen internierte man in Pferdeställen auf dem Ausstellungsgelände der Landwirtschaftsmesse (agra) in Markkleeber
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In der Nacht vom 4. auf den 5.2.1988 haben Jürgen Tallig und drei weitere Freunde mit roter Farbe Forderungen nach mehr Demokratie in den Fußgängertunnel am Leipziger Leuschnerplatz geschrieben.
Sie protestierten damit gegen die Inhaftierung der Gegendemonstranten auf der Luxemburg / Liebknecht-Demonstration in Berlin. Doch schon 5.30 Uhr wurde der Tunnel von der Polizei
gesperrt und die Staatssicherheit nahm ihre Ermittlungen auf. Zwei Tage später tauchte in der Stadt eine „Stellungnahme“ auf, die Inhalt und Anliegen der Protestlosungen im Fußgängertunnel
beschrieb. Jürgen Tallig wird am 15.2.1988 beim Verteilen der Blätter festgenommen. Etwa 3 Monate später wird er zu einer Geldstrafe verurteilt.
Infolge der Solidarität der kirchlichen Basisgruppen mit Jürgen Tallig kam es im Sommer 1988 zu Verwerfungen mit der ev. Kirche.
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Es ist das letzte Friedensgebet vor der Sommerpause gewesen. Zum Schluss wurde eine Kollekte zur Finanzierung der Strafgelder gesammelt, die Jürgen Tallig zahlen sollte, da er Losungen an der Fußgängerunterführung am Leipziger Wilhelm-Leuschner-Platz angebracht hatte (s. Jürgen Tallig). Es kamen über 1000 Mark zusammen. Der anwesende Superintendentenstellvertreter, Pf. Wugk, distanzierte sich noch während des Friedensgebetes von dieser „konkreten Fürbitte“, da sie eine „illegale“ Sammlung sei. Knapp zwei Monate später, kurz vor Wiederaufnahme der Friedensgebete, wurde Pf. Wonneberger in einem Brief von Superintendent Magirius die Organisation der Friedensgebete entzogen
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Solidarnosc und Charta 77: Vorbilder für Jugend in der DDR
In der Meißner Straße, in dem vom Zerfall geprägten Stadtteil im Leipziger Osten, befand sich Ende der 1980er Jahre ein „Widerstandsnest“. Bernd Oehler lebte und agierte dort mit verschiedenen oppositionellen Jugendlichen. Er geht kurz auf ihr Selbstverständnis ein und erzählt von der Vorbildwirkung von Solidarnosc sowie der Charta 77 . Daraus ergab sich die Notwendigkeit die kirchlichen Schutzräume zu verlassen
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Ulrike Poppe: Verdienste und Probleme des Runden
Tisches
Die damalige Bürgerrechtlerin und DDR-Oppositionelle Ulrike Poppe über das Instrument des zentralen Runden Tisches, das erstmals in der DDR Politik transparent gemacht habe.
www.youtube.com, 20.9.2011
Vorstellungen von einem demokratischen
Geheimdienst
www.youtube.com
Die damalige Bürgerrechtlerin und DDR-Oppositionelle Ulrike Poppe über die Atmosphäre hinter den Kulissen der Alexanderplatz-Demonstration am 4. November 1989.
Die Polizei kapituliert vor der Geschlossenheit der Passanten
Nach dem massiven Polizeieinsatz am 7. Oktober 1989, dem 40. Jahrestag der DDR, in mehreren Städten der DDR, drohte für den Montag dem 9. Oktober die Eskalation der staatlichen Gewalt, wenn sich wieder Menschen zur Montagsdemonstration zusammenschließen. Die öffentlichen Verlautbarungen sparten nicht Drohungen in dieser Richtung. Menschen aus verschiedenen Oppositionsgruppen verfassten daraufhin ein Flugblatt zur Gewaltlosigkeit, dass am Nachmittag des 9. Oktober in der Leipziger Innenstadt verteilt wurde. Gisela Kallenbach wird dabei von der Polizei festgehalten. Sie erzählt, wie schon in dieser Situation die Polizei vor der Geschlossenheit der Passanten kapitulierte
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Demonstration zu Erinnerung und Mahnung an das Massaker in China auf dem Tien-An-Men-Platz
1989
Auf dem Abschlussgottesdienst des Kirchentages am 9.7.1989 im Leipziger Scheibenholz demonstrierten kirchliche Basisgruppen des Stattkirchentags in Erinnerung und Mahnung der chinesischen Ereignisse auf dem Tien-An-Men-Platz für Demokratie in der DDR. Spontan entwickelte sich ein Demonstrationszug von über hundert Menschen, der versuchte in die Innenstadt zu kommen. Aus einer haltenden Straßenbahn heraus sprangen plötzlich Leute und haben dem Zug das Plakat entrissen. Daraufhin wurde die Weiterfahrt der Bahn verhindert
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NDR-Doku-Drama "Sturm auf die Stasi"
Selbst
beim Untergang führte die Stasi Regie
tagesschau.de, 30.9.2010
Am Morgen des 4. Dezember 1989 stürmen Erfurter Bürgerinnen und Bürger die Stasi-Zentrale der Stadt und besetzen sie. Die Besetzer versiegeln Panzerschränke, kontrollieren Aktentaschen der Mitarbeiter sowie deren Autos. So wollen sie verhindern, dass die Stasi Akten und Beweise vernichtet. Auslöser für die Aktionen ist der rauchende Schornstein der Erfurter Stasi-Zentrale. Es sind Ascheteile in der Luft und Medienberichte deuten darauf hin, dass die Stasi in großem Umfang Unterlagen verbrennt. Eine Bürgerwache hält die Zentrale in Erfurt anschließend mehrere Wochen lang besetzt
Mauerwächter, www.youtube.com, 04.12.2021
Stasi-Unterlagen-Archiv, 20.09.2019, www.youtube.com
Stasi-Unterlagen-Archiv, www.youtube.com
Am 4. November 1989 versammelten sich tausende Menschen auf dem Berliner Alexanderplatz zur größten Protestdemonstration in der Geschichte der DDR.
An diesem Tag scheinen die Machtverhältnisse zu kippen. Die Demonstration ist angemeldet, Hunderttausende erscheinen.
Es sprechen SED-Eliten wie Günter Schabowski und Markus Wolf, doch die Mehrheit der Rednerinnen und Redner – Kulturschaffende und Mitglieder der oppositionellen Gruppen – fordern Aufbruch, Reformen und Veränderung. Ein Stück gelebter Meinungsfreiheit, spontan im DDR-Fernsehen übertragen. Die Stasi war nur noch Zuschauerin. Die Veranstaltung thematisiert die Bedeutung des Ereignisses fünf Tage vor dem Fall der Mauer. Was verändert der Tag mit Blick auf das alte Regime, die neuen Bürgerbewegungen und die breite Masse? Welche Wirkung haben Protestdemonstrationen auf politische Prozesse?
Impuls:
Dr. Martin Stief (BStU) skizziert die Vorgeschichte und Perspektive des Ministeriums für Staatssicherheit auf die Ereignisse.
Podium:
Jutta Seidel beantragte die offizielle Zulassung des Neuen Forums beim Innenministerium der DDR. Sie war eine der Initiatorinnen der Protestdemonstration am 4. November 1989 in Ost-Berlin.
Dr. Christian Booß, damals West-Berliner Hörfunkkorrespondent in Ost-Berlin, befasst sich heute als Historiker mit den Folgen und Hintergründen der Ereignisse. Dr. Caroline Moine ist Historikerin am Centre Marc Bloch, Berlin, und Teil des Forschungs- und Theaterprojektes „Utopia 89“, das die Demonstration auf dem Alexanderplatz im Kontext des osteuropäischen Umbruchs und als Medienereignis untersucht.
© harzgraf, www.youtube.com
Ein Rückblick auf die entscheidenden Tage der Friedlichen Revolution im Oktober 1989 in der DDR am Beispiel der Städte Berlin, Dresden, Plauen, Karl-Marx-Stadt und Leipzig. Der Film des Bürgerkomitee 15. Januar e.V. zeigt, wie in 1989 der Bürgermut wuchs und welche Faktoren beim Zusammenbruch des SED-Regimes ausschlaggebend waren. Bürgerrechtler, Ausreisewillige und frustriertes Bürgertum, überforderte Staatsführung, der Perestroika-Motor Gorbatschow und eine am Ende zum Teil ihre brutalen Befehle verweigernde Polizei spielten dabei eine große Rolle. Nicht zu vergessen ist auch der generelle Frust, der nach den Fälschungen der Kommunalwahl im Mai 1989 wuchs und das schützende Dach von Kirchen, wie der Nikolai-Kirche in Leipzig, die engagierten und verfolgten Bürgern Freiraum und Zuflucht bot - und einer der wichtigsten 'Anstifter' der Friedlichen Revolution war. Von hier ging die maßgebliche Parole "Keine Gewalt!" aus. Der Film hatte am 7. und 8. Oktober 2014 in der Gethsemanekirche Berlin, bei einem Festakt in Plauen und in der Gedenkstätte Bautzener Straße in Dresden Premiere. Mehr zum Programm unter www.entscheidung89.de
holger kulick, www.youtube.com, 8.10.2014
© musikaffee, youtube.com
© Frank15859Storkow, www.youtube.com
Rainer Eppelmann:
„Unser Weg der Selbstbefreiung von der Diktatur in die Demokratie – eine Herausforderung für uns alle im vereinten Deutschland“
© Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft e.V., www.youtube.com
© cdutv, www.youtube.com
© Jenapolis, youtube.com
Veröffentlicht am 06.11.2014
Der Fall der Berliner Mauer ist das Symbol für die Umbrüche, die 1989 das Ende der DDR einleiteten und die Landkarte Europas nachhaltig veränderten. Wie konnte die Opposition in der DDR innerhalb weniger Wochen im Herbst 1989 eine solche Kraft entfalten? Welchen Einfluss hatte sie auf die Politik und Gesellschaft im vereinten Deutschland? Und wie gehen wir nach 25 Jahren mit dem »Erbe« der Geschichte der DDR um?
Über diese Fragen diskutierten Marianne Birthler, ehemalige Beauftragte für die Stasiunterlagen, mit dem Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk im Hotel Adlon bei »History@Debate«, dem Webtalk von Gerda Henkel Stiftung und Körber-Stiftung. Das Gespräch wurde von Birgit Wentzien, der Chefredakteurin des Deutschlandfunks moderiert und bildete die Abschlussveransaltung der Initiative »25 Jahre Mauerfall. Blick zurück. Blick nach vorn« der Anrainer des Pariser Platzes in Berlin.
© Koerberstiftung, www.youtube.com
Die Interviewzusammenschnitte mit Konrad Elmer-Herzig, Stephan Hilsberg, Markus Meckel, Andreas Noack und Steffen Reiche sind dem geförderten Filmprojekt zur Gründung der SDP (Sozialdemokratische Partei in der DDR) der Heimatfilm GbR entnommen: Der Dokumentarfilm „Feinde in Rot - Sozialdemokraten unter Honecker“ wurde mit Förderung der Bundesstiftung Aufarbeitung für den RBB produziert.
Interviews zur Gründung der SDP: Konrad Elmer-Herzig
bundesstiftung-aufarbeitung.de, 16.1.2020
Interviews zur Gründung der SDP: Stephan Hilsberg
bundesstiftung-aufarbeitung.de, 16.1.2020
Interviews zur Gründung der SDP: Markus Meckel
bundesstiftung-aufarbeitung.de, 16.1.2020
Interviews zur Gründung der SDP: Andreas Noack
bundesstiftung-aufarbeitung.de, 16.1.2020
Interviews zur Gründung der SDP: Steffen Reiche
bundesstiftung-aufarbeitung.de, 16.1.2020